Fischamend Markt
Pfarrkirche "Hl. Michael"

Die Stadt Fischamend liegt an der Stelle, wo die Fischa in die Donau fließt. Die Fischa teilt den Ort in zwei Teile: Fischamend-Dorf im Westen und Fischamend-Markt im Osten. 1970 wurden beide Orte zu einer Gemeinde zusammengelegt. In Fischamend-Dorf steht die Filialkirche hl. Quirin, während sich in Fischamend-Markt die Pfarrkirche hl. Michael befindet, die auf einer alten Erdbefestigung um 1700 errichtet wurde. Der Chor der Kirche stammt noch aus der Gotik, während der hohe Turm später hinzugefügt wurde. Die Ursprünge der Kirche reichen bis vor das Jahr 1074 zurück. 1995 bis 1997 wurde die Fassade zuletzt restauriert.
Der Bau beeindruckt durch seine Größe und die kunstvollen Verzierungen. Das hohe Langhaus ist mit Wandstreifen gegliedert und besitzt große Rundbogenfenster. Besonders auffällig ist die reich gestaltete Westfassade mit drei Achsen, die durch schlanke Pfeiler und kunstvolle Verzierungen unterteilt wird. Das Hauptportal hat einen geschwungenen Bogenaufsatz und darüber ein großes Rundbogenfenster. In den seitlichen Nischen stehen die Heiligen Petrus und Paulus. Über dem Portal befindet sich eine Statue des Erzengels Michael, die von drei weiteren Figuren eingerahmt wird. Der Chor mit seinem abgeschrägten Abschluss entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der Turm wurde im 17. Jahrhundert hinzugefügt und besitzt eine barocke Zwiebelhaube mit Laterne (Turmaufsatz).
Im Inneren der Kirche beeindruckt der große, offene Raum. Das Langhaus ist in vier Abschnitte gegliedert und besitzt eine flache, sanft gewölbte Decke, die auf schlichten Wandpfeilern mit breiten Bögen ruht. Die Raumecken sind abgerundet, und die Wände sind mit sanften Bögen verziert. Die dreiteilige Empore an der Westseite ruht auf toskanischen Säulen. Der Übergang zum Chor erfolgt durch einen großen, weiten Bogen. Der Chor selbst hat ein gotisches Gewölbe mit Kreuzrippen und entstand wahrscheinlich im 14. Jahrhundert. Die Bögen ruhen auf teilweise abgeschrägten Säulen mit kunstvollen Kapitellen.
Die farbigen Glasfenster, die in der Kirche zu sehen sind, stammen größtenteils aus der Zeit um 1950. Sie verleihen dem Innenraum eine besondere Lichtstimmung und betonen die feinen architektonischen Details. Die neuen Kirchenglocken stammen aus dem Jahr 1951.Der Altarraum mit Volksaltar und Ambo wurde 2005 neu gestaltet und von Kardinal Schönborn am 3. April 2005 geweiht.